Manuelle Therapie: Was ist das? Alles, was Sie wissen müssen

15.06.2025 45 mal gelesen 0 Kommentare
  • Manuelle Therapie ist eine spezielle Behandlungsmethode, bei der Funktionsstörungen des Bewegungsapparates mit den Händen untersucht und behandelt werden.
  • Sie umfasst verschiedene Grifftechniken, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Typische Anwendungsgebiete sind Rücken-, Gelenk- und Muskelschmerzen.

Manuelle Therapie: Was ist das?

Manuelle Therapie: Was ist das?

Manuelle Therapie ist ein spezialisiertes Verfahren, das gezielt auf Störungen und Schmerzen im Bewegungsapparat eingeht. Anders als bei allgemeinen physiotherapeutischen Methoden steht hier die präzise Untersuchung und Behandlung von Gelenken, Muskeln und Nerven mit den Händen im Mittelpunkt. Was dabei sofort auffällt: Die Therapie ist nicht bloß ein Sammelsurium von Massagen oder Dehnungen, sondern basiert auf fundierten biomechanischen Prinzipien und einem klar strukturierten Behandlungsansatz.

Im Fokus stehen dabei nicht nur die Symptome, sondern vor allem die zugrundeliegenden Funktionsstörungen. Manualtherapeuten analysieren Bewegungsabläufe, testen gezielt Gelenkfunktionen und erkennen kleinste Blockaden oder Fehlstellungen, die oft unbemerkt bleiben. Die eingesetzten Techniken reichen von sanften Mobilisationen bis hin zu sehr spezifischen Griffen, die exakt auf das betroffene Gewebe abgestimmt sind. Dabei werden sowohl passive als auch aktive Methoden genutzt, um die natürliche Beweglichkeit und das Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken und Nerven wiederherzustellen.

Was viele überrascht: Die manuelle Therapie ist streng wissenschaftlich ausgerichtet und erfordert eine umfangreiche Zusatzqualifikation. Sie wird ausschließlich von Fachkräften mit spezieller Ausbildung durchgeführt, die genau wissen, wie sie Risiken minimieren und den größtmöglichen Nutzen für Patientinnen und Patienten erzielen. So wird sichergestellt, dass jede Behandlung individuell und sicher abläuft – und nicht einfach nach Schema F.

Wirkungsweise der Manuellen Therapie im Detail

Wirkungsweise der Manuellen Therapie im Detail

Die manuelle Therapie setzt gezielt an den Ursachen von Bewegungsstörungen an. Im Zentrum steht dabei das Prinzip, dass Muskeln, Gelenke und Nerven als Einheit funktionieren. Gerät dieses Zusammenspiel aus dem Takt, kann es zu Schmerzen, Blockaden oder Fehlbelastungen kommen. Genau hier greift die manuelle Therapie ein – mit Techniken, die weit über das bloße „Einrenken“ hinausgehen.

  • Biomechanische Korrektur: Durch gezielte Handgriffe werden Gelenkflächen in ihre optimale Position gebracht. So kann sich das Gelenk wieder natürlich bewegen und die Belastung verteilt sich gleichmäßig.
  • Regulation des Muskeltonus: Bestimmte Grifftechniken beeinflussen die Spannung der Muskulatur. Verspannte Muskeln werden gelockert, während schwache Muskelgruppen gezielt aktiviert werden.
  • Stimulation des Nervensystems: Die Behandlung wirkt auf die Nervenbahnen ein und kann so die Schmerzverarbeitung im Gehirn positiv beeinflussen. Das führt oft zu einer schnellen Linderung von Beschwerden.
  • Förderung der Durchblutung: Die Mobilisation von Gewebe verbessert die lokale Blutzirkulation. Dadurch werden Entzündungsstoffe schneller abtransportiert und die Heilung beschleunigt.
  • Verbesserung der Bewegungskoordination: Durch das gezielte Training und die Wiederherstellung der Gelenkfunktion wird das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven neu geschult. Das Ergebnis: mehr Stabilität und weniger Fehlbelastungen im Alltag.

Diese vielschichtige Wirkungsweise erklärt, warum die manuelle Therapie nicht nur bei akuten Beschwerden, sondern auch zur Prävention und Nachsorge eingesetzt wird. Die Techniken werden individuell angepasst – so bleibt die Behandlung stets maßgeschneidert und effektiv.

Vor- und Nachteile der Manuellen Therapie im Überblick

Vorteile Nachteile
Gezielte Behandlung von Funktionsstörungen ohne Medikamente Nicht geeignet bei akuten Entzündungen, Frakturen oder schweren Erkrankungen
Individuelle Diagnostik und Therapie durch speziell ausgebildete Fachkräfte Erfordert eine ärztliche Verordnung und Zusatzqualifikation des Therapeuten
Linderung von Schmerzen und Verbesserung der Beweglichkeit Leichte Nebenwirkungen möglich (z. B. Muskelkater, kurzfristiger Schwindel)
Förderung von Durchblutung, Koordination und Eigenwahrnehmung Grenzen bei strukturellen Schäden wie schwerer Arthrose oder Tumoren
Kann präventiv sowie unterstützend zur Nachsorge eingesetzt werden Behandlungserfolge abhängig von der Mitarbeit des Patienten
Kombinierbar mit anderen Therapien zur Optimierung des Behandlungserfolgs Nicht immer vollständige Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Ablauf einer Behandlung: Was erwartet Sie?

Ablauf einer Behandlung: Was erwartet Sie?

Wer zur manuellen Therapie kommt, erlebt eine strukturierte und persönliche Herangehensweise. Nach dem ersten Betreten der Praxis beginnt alles mit einem ausführlichen Gespräch. Hierbei werden nicht nur aktuelle Beschwerden, sondern auch frühere Verletzungen, Alltagsgewohnheiten und mögliche Auslöser beleuchtet. Oft werden gezielte Fragen gestellt, die zunächst überraschend wirken können – aber sie helfen, ein umfassendes Bild zu bekommen.

Im Anschluss folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Der Therapeut prüft Beweglichkeit, Gelenkstellungen und Muskelspannung, manchmal auch die Koordination oder das Gangbild. Kleine Tests, etwa das gezielte Bewegen einzelner Gelenke oder das Abtasten von Muskeln, geben Aufschluss über die genaue Ursache der Beschwerden.

Auf Basis dieser Erkenntnisse wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Die eigentliche Therapie startet meist mit sanften Griffen oder Mobilisationen. Dabei spüren Sie oft sofort, ob sich etwas verändert – sei es eine Entlastung, ein Ziehen oder ein Nachlassen der Spannung. Je nach Befund werden im Verlauf der Sitzungen unterschiedliche Techniken kombiniert. Manchmal kommen auch kurze Eigenübungen für zu Hause dazu, um die Behandlung zu unterstützen.

  • Erstgespräch und Anamnese – detaillierte Befragung zu Beschwerden und Vorgeschichte
  • Körperliche Untersuchung – gezielte Tests zur Analyse von Beweglichkeit und Funktion
  • Therapieplanung – Festlegung der passenden Techniken und Ziele
  • Durchführung der Behandlung – Anwendung der manuellen Techniken, oft kombiniert mit Übungen
  • Feedback und Anpassung – regelmäßige Überprüfung des Behandlungserfolgs und Anpassung der Maßnahmen

Jede Sitzung ist individuell, kann mal kürzer, mal länger dauern – und manchmal überrascht das Ergebnis sogar die Patientinnen und Patienten selbst. Wer dranbleibt, merkt oft schon nach wenigen Terminen eine spürbare Veränderung.

Für wen ist die Manuelle Therapie geeignet?

Für wen ist die Manuelle Therapie geeignet?

Manuelle Therapie ist besonders dann sinnvoll, wenn funktionelle Störungen ohne gravierende strukturelle Schäden vorliegen. Sie richtet sich an Menschen, die unter Beschwerden leiden, bei denen klassische bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT oft keine eindeutigen Ursachen zeigen. Häufig profitieren folgende Gruppen:

  • Menschen mit wiederkehrenden Bewegungseinschränkungen – etwa nach längeren Ruhigstellungen, Fehlhaltungen im Alltag oder monotonen Belastungen im Beruf.
  • Sportlerinnen und Sportler, die nach Verletzungen gezielt an ihrer Beweglichkeit und Koordination arbeiten möchten, um schneller wieder fit zu werden.
  • Patienten mit chronischen, aber reversiblen Beschwerden – zum Beispiel bei funktionellen Rückenschmerzen, die nicht auf degenerative Veränderungen zurückzuführen sind.
  • Personen nach Operationen, bei denen die Wiederherstellung von Beweglichkeit und Funktion im Vordergrund steht, solange keine Kontraindikationen bestehen.
  • Erwachsene und Jugendliche, die unter muskulären Dysbalancen oder Gelenkblockaden leiden, oft ausgelöst durch Wachstumsschübe oder sportliche Überlastung.

Wichtig: Akute Entzündungen, Knochenbrüche oder schwere neurologische Erkrankungen schließen eine manuelle Therapie in der Regel aus. Die genaue Eignung wird immer individuell geprüft, um Risiken zu vermeiden und den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.

Konkrete Beispiele und Anwendungsbereiche

Konkrete Beispiele und Anwendungsbereiche

Die manuelle Therapie zeigt ihre Stärken vor allem dort, wo Bewegungsabläufe aus dem Gleichgewicht geraten sind. In der Praxis begegnet man immer wieder Situationen, in denen gezielte Handgriffe wahre Wunder bewirken können. Hier ein paar typische Einsatzgebiete, die oft unterschätzt werden:

  • Kiefergelenksprobleme (CMD): Viele Menschen leiden unter nächtlichem Zähneknirschen oder Schmerzen beim Kauen. Manuelle Techniken können hier die Spannung in den Kaumuskeln lösen und die Kieferbeweglichkeit verbessern.
  • Schwindel ohne organische Ursache: Bei bestimmten Formen von Schwindel, etwa nach einer Halswirbelsäulenblockade, kann die gezielte Mobilisation der oberen Wirbel erstaunlich schnell Erleichterung bringen.
  • Hand- und Fußbeschwerden: Ob nach einem verstauchten Sprunggelenk oder bei Überlastung der Hand – durch manuelle Therapie werden Gelenke wieder beweglich und Schwellungen gehen zurück.
  • Schulterschmerzen bei Alltagsbelastung: Wer viel am Schreibtisch sitzt oder monotone Bewegungen ausführt, kennt oft diese dumpfen, ziehenden Schmerzen in der Schulter. Hier kann die manuelle Therapie helfen, indem sie gezielt muskuläre Verspannungen löst und die Gelenkmechanik optimiert.
  • Funktionelle Blockaden bei Kindern und Jugendlichen: Gerade in Wachstumsphasen treten manchmal plötzliche Bewegungseinschränkungen auf. Mit sanften Techniken lassen sich diese oft rasch beheben, ohne Medikamente oder invasive Maßnahmen.

Bemerkenswert ist, dass die manuelle Therapie auch in der Prävention eingesetzt wird: Sie unterstützt zum Beispiel Musiker, Tänzer oder Menschen mit einseitigen Belastungen dabei, Beschwerden vorzubeugen und die Belastbarkeit ihres Bewegungsapparats zu erhalten.

Unterschied Manuelle Therapie und andere Therapieformen

Unterschied Manuelle Therapie und andere Therapieformen

Manuelle Therapie hebt sich von anderen Therapieformen durch ihren hochgradig individualisierten Ansatz und die präzise Diagnostik per Hand ab. Während beispielsweise klassische Krankengymnastik häufig auf standardisierte Übungsprogramme setzt, basiert die manuelle Therapie auf einer detaillierten Funktionsanalyse jedes einzelnen Gelenks und seiner Umgebung. Hier wird nicht einfach ein allgemeines Trainingsprogramm abgespult, sondern gezielt an den betroffenen Strukturen gearbeitet.

  • Im Vergleich zur Massage: Massagen konzentrieren sich primär auf die Lockerung von Muskulatur und fördern die Durchblutung. Die manuelle Therapie hingegen adressiert gezielt Gelenkmechanik, Nervenstrukturen und deren Zusammenspiel mit den Muskeln.
  • Im Unterschied zur Osteopathie: Osteopathie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der auch innere Organe und das Bindegewebe einbezieht. Die manuelle Therapie bleibt fokussiert auf den Bewegungsapparat und verwendet spezifische, wissenschaftlich fundierte Techniken.
  • Abgrenzung zur Chirotherapie: Chirotherapie arbeitet häufig mit schnellen, impulsartigen Bewegungen („Einrenken“). Die manuelle Therapie setzt auf schonende Mobilisation und vermeidet ruckartige Manipulationen, was sie besonders verträglich macht.
  • Physikalische Therapie: Anwendungen wie Wärme, Kälte oder Elektrotherapie wirken unterstützend, behandeln aber nicht die eigentliche Funktionsstörung. Die manuelle Therapie zielt auf die Wiederherstellung der natürlichen Beweglichkeit und Funktion ab.

Fazit: Wer Wert auf eine maßgeschneiderte, ursachenorientierte Behandlung legt, findet in der manuellen Therapie eine Methode, die sich deutlich von pauschalen oder symptomorientierten Verfahren abhebt.

Voraussetzungen und Qualifikation des Therapeuten

Voraussetzungen und Qualifikation des Therapeuten

Ein Therapeut, der manuelle Therapie anbietet, muss weit mehr mitbringen als bloßes anatomisches Grundwissen. Entscheidend ist eine anerkannte Zusatzausbildung, die über die klassische Berufsausbildung hinausgeht. Diese Weiterbildung ist in Deutschland streng geregelt und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. Nur wer diese Anforderungen erfüllt, darf die Bezeichnung „Manualtherapeut“ offiziell führen.

  • Abgeschlossene Grundausbildung: Voraussetzung ist ein staatlich anerkannter Abschluss als Physiotherapeut oder Arzt. Ohne diese Basis ist der Zugang zur Weiterbildung nicht möglich.
  • Spezialisierte Weiterbildung: Die Zusatzqualifikation in manueller Therapie dauert in der Regel mehrere Jahre und beinhaltet zahlreiche Praxisstunden, Fallbesprechungen und Prüfungen. Die Ausbildungsinhalte werden regelmäßig aktualisiert, um den neuesten wissenschaftlichen Standards zu entsprechen.
  • Regelmäßige Fortbildungen: Manualtherapeuten sind verpflichtet, ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern. Neue Techniken, aktuelle Forschungsergebnisse und der Austausch mit Fachkollegen gehören zum Berufsalltag dazu.
  • Individuelle Eignung: Neben der formalen Qualifikation sind auch manuelle Geschicklichkeit, Empathie und ein gutes Gespür für komplexe Zusammenhänge entscheidend. Nur so kann die Behandlung sicher und effektiv gestaltet werden.

Wichtig: Wer eine manuelle Therapie in Anspruch nehmen möchte, sollte gezielt nach den entsprechenden Zertifikaten und Weiterbildungsnachweisen fragen. So lässt sich sicherstellen, dass die Behandlung in kompetenten Händen liegt.

Risiken, Nebenwirkungen und Sicherheit der Manuellen Therapie

Risiken, Nebenwirkungen und Sicherheit der Manuellen Therapie

Die Sicherheit der manuellen Therapie steht und fällt mit der fachlichen Kompetenz des Therapeuten. Fehlerhafte Anwendung oder mangelnde Erfahrung können das Risiko für unerwünschte Effekte erhöhen. Deshalb ist die sorgfältige Auswahl eines qualifizierten Manualtherapeuten essenziell.

  • Seltene Nebenwirkungen: In Einzelfällen kann es nach der Behandlung zu leichten Blutergüssen, kurzfristigen Schwindelgefühlen oder einem Muskelkater-ähnlichen Empfinden kommen. Diese Reaktionen verschwinden meist rasch und gelten als harmlos.
  • Kontraindikationen: Bei bestimmten Erkrankungen wie akuten Entzündungen, frischen Frakturen, Tumoren im Behandlungsgebiet oder schweren Osteoporoseformen ist von manueller Therapie abzuraten. Hier kann die Anwendung sogar schaden.
  • Individuelle Risikofaktoren: Vorerkrankungen, die die Stabilität von Gefäßen oder Nerven beeinträchtigen, sollten vorab mit dem Therapeuten besprochen werden. Eine sorgfältige Anamnese schützt vor unerwarteten Komplikationen.
  • Langfristige Sicherheit: Studien zeigen, dass bei fachgerechter Durchführung keine bleibenden Schäden zu erwarten sind. Die meisten Patienten berichten von einer Verbesserung ihrer Beschwerden und empfinden die Therapie als angenehm.

Fazit: Wer auf eine fundierte Diagnostik und eine Behandlung durch erfahrene Fachkräfte setzt, kann die Vorteile der manuellen Therapie in der Regel ohne größere Risiken nutzen. Transparente Aufklärung und offene Kommunikation zwischen Patient und Therapeut sind dabei der Schlüssel zur Sicherheit.

Häufige Fragen aus der Praxis

Häufige Fragen aus der Praxis

  • Wie lange dauert eine einzelne Sitzung?
    In der Regel nimmt eine Behandlungseinheit zwischen 20 und 40 Minuten in Anspruch. Die genaue Dauer hängt vom individuellen Befund und dem Behandlungsziel ab.
  • Wie viele Sitzungen sind meist notwendig?
    Die Anzahl der Sitzungen variiert stark. Bei akuten Beschwerden reichen manchmal schon wenige Termine, während chronische oder komplexe Probleme eine längere Begleitung erfordern können. Ein erfahrener Therapeut passt die Frequenz und Dauer flexibel an den Verlauf an.
  • Kann manuelle Therapie mit anderen Methoden kombiniert werden?
    Ja, oft ist die Kombination mit aktiven Übungen, physikalischen Anwendungen oder medizinischer Trainingstherapie sinnvoll. Dadurch lassen sich die Erfolge stabilisieren und der Heilungsprozess beschleunigen.
  • Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
    In vielen Fällen ja – vorausgesetzt, die Behandlung wird ärztlich verordnet und von einem zugelassenen Manualtherapeuten durchgeführt. Es empfiehlt sich, vorab die genauen Bedingungen bei der eigenen Krankenkasse zu erfragen.
  • Ist die Therapie auch für Kinder geeignet?
    Mit angepassten Techniken profitieren auch Kinder und Jugendliche von der manuellen Therapie, etwa bei Haltungsschwächen oder funktionellen Störungen nach Wachstumsschüben. Die Behandlung erfolgt dabei besonders sanft und spielerisch.
  • Was sollte ich vor und nach der Behandlung beachten?
    Es empfiehlt sich, vor der Sitzung bequeme Kleidung zu tragen und nach der Behandlung auf intensive sportliche Belastungen zu verzichten. Leichte Bewegung und ausreichend Flüssigkeit unterstützen die Wirkung zusätzlich.

Zusammenfassung: Nutzen und Grenzen der Manuellen Therapie

Zusammenfassung: Nutzen und Grenzen der Manuellen Therapie

Die manuelle Therapie bietet einen gezielten Ansatz, um Bewegungsstörungen frühzeitig zu erkennen und individuell zu behandeln. Besonders wertvoll ist sie, wenn konventionelle bildgebende Verfahren keine klaren Ursachen liefern, aber funktionelle Beschwerden bestehen. Ihre Stärken liegen in der präzisen Analyse und der Anpassung der Techniken an die spezifischen Bedürfnisse des Einzelnen. So kann sie nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Lebensqualität und das Körpergefühl spürbar verbessern.

  • Nutzen: Durch die gezielte Einflussnahme auf das Zusammenspiel von Gelenken, Muskeln und Nerven werden oft Verbesserungen erzielt, die mit rein medikamentösen oder passiven Maßnahmen nicht erreichbar wären. Patienten berichten häufig von einer erhöhten Eigenwahrnehmung und einer besseren Kontrolle über ihre Bewegungen im Alltag.
  • Grenzen: Die manuelle Therapie stößt an ihre Grenzen, wenn strukturelle Schäden wie schwere Arthrose, akute Entzündungen oder Tumorerkrankungen vorliegen. Auch bei fehlender Mitwirkung des Patienten – etwa bei mangelnder Bereitschaft zu ergänzenden Übungen – bleibt der langfristige Erfolg begrenzt. Sie ersetzt keine operative oder medikamentöse Therapie, wenn diese medizinisch notwendig ist.

Unterm Strich eröffnet die manuelle Therapie einen individuellen Weg zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und zur Förderung der Selbstheilungskräfte – vorausgesetzt, sie wird fachgerecht und mit realistischen Erwartungen eingesetzt.


FAQ zur Manuellen Therapie

Was versteht man unter Manueller Therapie?

Die Manuelle Therapie ist ein spezielles, wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Untersuchung und Behandlung von Funktionsstörungen der Muskeln, Gelenke und Nerven. Sie nutzt gezielte Grifftechniken, um Schmerzen zu lindern, Beweglichkeit zu verbessern und das Zusammenspiel des Bewegungsapparats wiederherzustellen.

Welche Beschwerden lassen sich mit Manueller Therapie behandeln?

Mit Manueller Therapie werden vor allem funktionelle Störungen wie Rücken- und Gelenkschmerzen, Blockaden, Verspannungen, Bewegungseinschränkungen, Beschwerden nach Verletzungen oder Operationen sowie Kopfschmerzen und Kieferprobleme behandelt.

Wer darf Manuelle Therapie durchführen?

Die Behandlung darf ausschließlich von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten oder Ärzten mit Zusatzqualifikation in Manueller Therapie durchgeführt werden. Eine anerkannte Weiterbildung und regelmäßige Fortbildungen sind Voraussetzung.

Wie läuft eine Behandlung mit Manueller Therapie ab?

Die Therapie beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, gefolgt von einer gezielten körperlichen Untersuchung. Anschließend werden individuell passende Handgriffe, Mobilisationen und gegebenenfalls aktive Übungen angewendet, um die Funktionsstörung zu beheben und die Beweglichkeit zu verbessern.

Welche Risiken und Nebenwirkungen hat die Manuelle Therapie?

Die Manuelle Therapie ist bei fachgerechter Anwendung sehr sicher. Gelegentlich kann es zu kurzfristigen Nebenwirkungen wie leichtem Muskelkater oder Schwindel kommen. Absolute Kontraindikationen sind akute Entzündungen, Frakturen und schwere Erkrankungen. Eine sorgfältige Diagnostik vorab ist daher unerlässlich.

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Zusammenfassung des Artikels

Die manuelle Therapie ist eine spezialisierte, wissenschaftlich fundierte Behandlungsmethode zur gezielten Diagnose und Therapie von Funktionsstörungen im Bewegungsapparat. Sie wird individuell durch speziell ausgebildete Fachkräfte angewendet und kann Schmerzen lindern sowie die Beweglichkeit verbessern.

Nützliche Tipps zum Thema:

  1. Lassen Sie sich von einem qualifizierten Manualtherapeuten behandeln: Achten Sie darauf, dass Ihr Therapeut eine anerkannte Zusatzqualifikation in manueller Therapie besitzt. So stellen Sie sicher, dass die Behandlung wissenschaftlich fundiert und individuell auf Ihre Beschwerden abgestimmt ist.
  2. Nutzen Sie das ausführliche Erstgespräch: Schildern Sie Ihrem Therapeuten nicht nur aktuelle Beschwerden, sondern auch frühere Verletzungen, Ihren Alltag und eventuelle Vorerkrankungen. Eine gründliche Anamnese ist die Basis für eine erfolgreiche und sichere Therapie.
  3. Kombinieren Sie die manuelle Therapie mit aktiven Übungen: Ergänzende Eigenübungen, die Ihnen Ihr Therapeut zeigt, unterstützen die nachhaltige Wirkung der Behandlung. So können Sie Ihre Beweglichkeit und Stabilität langfristig verbessern.
  4. Informieren Sie sich über mögliche Kontraindikationen: Bei akuten Entzündungen, Knochenbrüchen oder schweren strukturellen Erkrankungen ist manuelle Therapie nicht geeignet. Sprechen Sie vor Beginn der Behandlung offen mit Ihrem Therapeuten über alle gesundheitlichen Einschränkungen.
  5. Fragen Sie nach den Kosten und der Erstattung durch die Krankenkasse: Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob und in welchem Umfang Ihre Krankenkasse die Behandlungskosten übernimmt. Eine ärztliche Verordnung ist meist Voraussetzung für die Kostenübernahme.

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